Craniosacrale Selbstbehandlung, Selbstbehandlung der Kopffaszien
In der heutigen Folge spreche ich über Perfektionismus in der Vorweihnachtszeit. Perfektionismus kann erhebliche Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit haben. Es wird gezeigt, dass Perfektionismus mit Angststörungen, Depressionen und Essstörungen in Verbindung gebracht wird. Ich gebe Tipps, wie man gegen Perfektionismus vorgehen kann.
Emilia
Heute möchte ich über etwas sprechen, was gerade jetzt in der
Vorweihnachtszeit einigen passiert, wo einige immer wieder in die Falle
tappen, alle Jahre wieder, und sich dann ärgern, weil Vorweihnachtszeit und
Weihnachten vielleicht auch sehr stressig sind. Und zwar meine ich den
Perfektionismus. Perfektionismus, also das Streben nach makelloser Leistung
und ganz exzellentem Essen, Geschenken, Abenden und so weiter, ist etwas, was
wirklich erhebliche Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben kann, auf
unseren Stresslevel haben kann und damit auch auf unseren Gesundheitszustand,
nicht nur mental, sondern tatsächlich auch körperlich. Denn bist du sehr
gestresst, neigt dein Körper auch krank zu werden, also richtig körperlich
krank zu werden, wenn der Stresspegel nämlich abfällt. Der Perfektionismus
kann zur psychischen Belastung führen und Studien zeigen, dass Perfektionismus
mit Angststörungen, Depressionen und Essstörungen in Verbindung gebracht wird.
Also ja, jetzt in der Vorweihnachtszeit wird es wahrscheinlich eher nicht
passieren, hoffentlich, dass du durch deinen Perfektionismus eine
Angststörung, Depressionen oder Essstörungen entwickelst. Aber langfristig ist
es so, dass wenn du ja neigst, perfektionistisch unterwegs zu sein, dass immer
alles 120 Prozent sein muss, dass das einfach schwere Auswirkungen auf deinen
Körper haben kann. Aber nicht nur die Angststörung, Depressionen und
Essstörungen, sondern auch soziale Ängstlichkeit, also ein Perfektionismus
kann dazu führen, dass du Angst hast, auch Sozialphobien entwickelst, zum
Beispiel auch, weil du Angst hast, dass du in den Augen der anderen dem nicht
gerecht wirst, was du dir selbst vorgenommen hast. Dabei ist meistens dieser
Perfektionismus dein Thema und überhaupt nicht das Thema von anderen. Es hat
auch einfach eine sehr hohe Arbeitsbelastung, wenn du versuchst, alles immer
120 Prozent zu machen, dann musst du sehr, sehr viel Energie und sehr viel
Zeit investieren, um das, was du dir vorgenommen hast, auch tatsächlich zu
erfüllen. Und ganz ehrlich, wie oft ist es dann am Ende wirklich so, dass man
dann wirklich auch hundertprozentig zufrieden ist? Ja, wie schon gesagt, der
Perfektionismus kann ganz viele verschiedene Auswirkungen auf unseren Körper
haben, psychologische, aber auch wirklich physiologische, also auch das, was
unser Körper dann tatsächlich spürt oder was der Körper dann zeigt. Das eine
ist die Stressreaktion, also dass dein Stressniveau dauerhaft hoch ist, dass
die Ausschüttung von Stresshormonen wie zum Beispiel Cortisol führen kann,
dadurch auch der Blutdruck ansteigt, also kurzzeitig sowieso, aber auch
wirklich langfristig, dass du einen Bluthochdruck entwickelst. Natürlich kann
auch ein Perfektionismus dazu führen, dass du eine kurzzeitige
Energiesteigerung spürst, also dass du, wenn du dir etwas vornimmst und dass
du ganz motiviert bist, das wirklich gut auszuführen, dass du dann auch viel
Energie hast. Aber diese Energie ist meistens eher kurzfristig und auf lange
Sicht auch sehr ermüdend. Die psychosomatischen Beschwerden, die man durch
Perfektionismus wirklich entwickeln kann, sind wie gesagt Depression,
Essstörung, aber auch Burnout und natürlich Schlafstörung, kann sich jeder
vorstellen. Oder wenn man seine Aufgaben nicht erfüllen kann, dann liegt man
da und überlegt, was kann ich noch tun oder wie kann ich es besser machen,
dann kann man einfach auch nicht einschlafen, also auch grübeln, nicht nur
während des Einschlafens, sondern vielleicht auch während des Tages. Und das
kann dann wiederum zu schlechter Laune und sozialen Schwierigkeiten führen.
Stell dir vor, du hast deinen Perfektionismus, allen anderen ist es egal oder
es ist ihnen nicht ganz so wichtig, dass es perfekt ist, dann führt das für
dich einerseits zu einem Konflikt, weil du denkst, warum sind die denn so?
Wieso können die das denn so akzeptieren, wie es ist? Ist ja völlig
schrecklich hier. Und andererseits auch, dass du schlecht gelaunt bist, ist
natürlich für deine Umwelt auch nicht toll. Also was können wir eigentlich tun
gegen den Perfektionismus? Ganz kurze und knackige Folge hier heute.
Realistische Ziele setzen. Setz dir also erreichbare Ziele, die nicht
übermäßig perfektionistisch sind, die abgehoben sind und für fast niemanden zu
erreichen. Und dann auch noch Selbstkritik. Am besten du fährst das einfach
ganz runter und erlaubst dir selbst auch ein paar Fehler zu machen. Und wenn
du Fehler machst, erlaube dir auch, selbst Mitgefühl zu entwickeln. Also
Mitgefühl für das, was du leisten kannst und sag dir, es ist vielleicht nicht
perfekt, so wie ich es vorher gemacht hätte, aber dafür bin ich entspannter,
dafür habe ich 50 Prozent meiner Zeit weniger dafür aufgebracht, dieses oder
jenes zu erreichen. Dann setze dir Prioritäten. Also anstatt vielleicht den
Weihnachtstisch perfekt zu dekorieren und da irgendwie noch fünfmal durch
unterschiedliche Läden zu stromern, weil du das eine Stück für den Tisch
irgendwie noch nicht gefunden hast, identifiziere lieber die Aufgaben, die
wirklich wichtig sind und setze Prioritäten, konzentriere dich aufs
Wesentliche, zum Beispiel, dass das Essen gut ist und dass die Gäste gut drauf
sind, dass du gut drauf bist. Natürlich ist das alles nicht ganz so einfach
sofort umzusetzen und auch da kein Perfektionismus, sondern schrittweise
Veränderung. Mach ganz kleine Schritte in die richtige Richtung, überfordere
dich nicht, sondern sag dir, für meinen Seelenfrieden brauche ich es aber und
dann machst du nicht 120, sondern vielleicht 105 Prozent und dann beim
nächsten Mal kannst du vielleicht noch ein bisschen weiter runtergehen und mit
100 Prozent zufrieden sein und einfach jedes Mal dich fragen, was kann ich
jetzt vielleicht machen, um nicht wieder in diese Spirale zu gelangen.
Manchmal hilft es auch, sich die Dinge aufzuschreiben, die man machen möchte,
sich daran zu erinnern, dass man nicht perfektionistisch sein will, dass man
nicht wieder in diese Falle tappen möchte. Dafür helfen auch positive
Selbstgespräche. Also wenn du sonst immer irgendwie mit dir gesprochen hast
und dir selbst eingeredet hast, dass es nicht gut genug ist oder dass das, was
du gemacht hast, nicht gut genug ist oder dass du nicht gut genug bist,
versuche positive Affirmationen. Ich bin genug. Ich bin genug. Ich bin gut, so
wie ich bin. Ich schaffe das. Solche Sachen. Und es hilft auch, wenn du von
der Ich-Form weggehst, sondern dir die Du-Form angewöhnst. Du bist genug. Du
bist wunderbar. Du schaffst das. Du hast das toll gemacht. Denn dieses Du
nimmt ein bisschen Druck weg. Das ist so wie dieser Spruch. Es ist sehr
einfach Du Arschloch zu sagen, aber Sie Arschloch sagt man dann doch nicht so
oft. Und irgendwie hilft es tatsächlich auch beim Grübeln und bei den
negativen Gedanken, wenn du von der Ich-Form weggehst und mehr in der Du-Form
mit dir selber sprichst. Versuche auch, die kleinen Fehler, die vielleicht
passieren, wenn du ein bisschen nachlässt, als Lernchancen zu sehen, also zum
Wachsen und nicht als Versagen anzusehen. Und zu guter Letzt, wenn dein
Perfektionismus deinen Lebensalltag so sehr bestimmt, dass deine Lebensfreude
abnimmt, dass du dich dauerhaft gestresst fühlst, dass du vielleicht soziale
Kontakte vernachlässigt oder dass sie dich ablehnen, weil du so viel Druck
ausübst auf dich selbst und sie das nicht ertragen können zum Beispiel, dann
braucht es natürlich auch professionelle Hilfe. Dann solltest du schauen, wer
dir helfen kann, um aus diesem Wirrwarr herauszukommen, aus dem
Perfektionismus-Kreislauf rauszukommen. Das war’s mit der heutigen Folge. Ich
danke dir fürs Zuhören. Ich wünsche dir ein wunderschönes und hoffentlich
entspanntes Weihnachtsfest.
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